"What happens next?": Game of the Week


Endlich wieder American Football. Endlich wieder College Football. Endlich wieder die NFL. In der Reihe "What happens next?" blicke ich auf das Spiel des kommenden NFL-/ College-Football-Spieltags, analysiere Key-Matchups und wage eine Prognose, wer das Spielfeld als Sieger verlassen wird. In Week 3 treffen mit den Alabama Crimson Tide und den Florida Gators zwei Top-Mannschaften aufeinander; mein persönliches Game of the Week! 

 

Am späten Samstagabend kommt es zum SEC-Championship-Rematch der vergangenen Saison und zum Duell zwischen dem amtierenden Champion Alabama und den Florida Gators. Um 21:30 Uhr deutscher Zeit beginnt das Spiel; das letzte Aufeinandertreffen konnte Alabama mit 52:46 für sich entscheiden. Doch heute steht das Spiel unter anderen Voraussetzungen. Schafft es Quarterback Bryce Young seine guten Leistungen zu bestätigen oder schafft es der Pass Rush der Gators den jungen Signal-Caller unter Druck zu setzen? Wird die starke Rushing-Offensive der Gators, die aktuell die zweitbeste des gesamten Landes ist, auch gegen Alabama bestehen? 

 

Bryce Young und seine Offensive gegen die Crowd im Swamp und eine schwächere Secondary

Alabama-Quarterback Bryce Young, der das Erbe von Patriots-Quarterback Mac Jones antritt, startete mit guten Leistungen in die Saison: Gegen die Miami Hurricanes warf Young für 344 Yards und vier Touchdowns; im zweiten Saisonspiel gegen Mercer konnte er einen Raumgewinn von 227 Yards verzeichnen und erzielte drei Touchdowns. Er komplettiert starke 71% seiner Pässe und forcierte bisher keine einzige Interception. Vor allem mit John Metchie III klappt das Passspiel bereits richtig gut; nach zwei Spielen hat der Wide Receiver 146-Receiving-Yards und fing einen Touchdown. Im vergangenen Spiel gegen Mercer war es dann JoJo Earle, der die Rolle als Leading-Receiver übernahm und sieben Catches für 85 Yards vorweisen konnte. Während Bryce Young in seinen ersten beiden Spielen nichts Zählbares zu der Rushing-Offensive beitragen konnte, sorgt hier vor allem Star-Runningback Brian Robinson für Raumgewinne; seine bisherigen Stats - zweiundzwanzig Läufe für 130 Yards und einen Touchdown - will der Senior sicherlich noch weiter verbessern, denn der Saisonstart macht bereits Hoffnungen: In der vergangenen Saison, in der er hinter Najee Harris (jetzt Pittsburgh Steelers) als Backup agierte, erzielte Robinson einen durchschnittlichen Raumgewinn von 5.3 Yards; in dieser Spielzeit sind es nach zwei Spielen bereits 6.0 Yards. Die Offensive des amtierenden Champions legte einen guten Saisonstart hin; zu viele Penalties und zu wenig Konstanz sorgten jedoch dafür, dass die Spiele nicht noch deutlicher gewonnen werden konnten: Deutlich wurde das gegen Mercer, als ein Unsportsmanlike-Conduct-Penalty gegen Wide Receiver Jameson Williams Raumverlust bedeute und ein Ineligible-Man-Downfield-Call sogar einen Touchdown zurücknahm. Hier sehe ich auch die einzige Chance der Florida Gators, Alabamas Offensive zu Fehlern zu zwingen. Zusammen mit der Crowd im heimischen Ben Hill Griffin-Stadium muss die Defensive Penalties forcieren; denn wie der junge Bryce Young mit einer Crowd, in der fast 90.000 Fans gegen ihn sein werden, umgeht, ist noch nicht bekannt - gegen Miami und Mercer spielte er in einem neutralen und im heimischen Stadion. Während der Pass Rush der Gators solide bis gut ist, stellt vor allem die Secondary ein großes Fragezeichen dar - auch wenn ich von Kaiir Elam, der als möglicher Erstrundenpick im kommenden Draft gilt, viel halte. Neben Elam sind Avery Helm und Jason Marshall allerdings eine deutliche Stufe schlechter. Nach dem die Defensive auf ihren Middle Linebacker Ventrell Miller, der sich am vergangenen Wochenende eine Verletzung zuzog, verzichten muss, darf man gespannt sein, wer seine Position als MIKE übernehmen wird. Stellt Alabama ihre Penalties ab und schafft es Young seine bisherigen Leistungen auch im Swamp zu bestätigen, denke ich nicht, dass die Defensive der Gators es schaffen wird, Alabama zu stoppen. 

 

Läuft Florida zum Heimsieg? 

Die große Stärke der Offensive der diesjährigen Florida Gators ist bis dato definitiv das Laufspiel; in nur zwei Spielen sorgte die Mannschaft von Coach für einen starken Raumgewinn von 763 Yards und einen starken Average von 8.5 Yards per Lauf. Vor allem die beiden Quarterbacks, Emory Jones und Anthony Richardson, sorgen hier für erheblichen Raumgewinn; auch die beiden Runningbacks Malik Davis und Dameon Pierce (212 Yards, vier Touchdowns) sind hier nicht zu vernachlässigen. Das starke Laufspiel entlastet das wacklige Passspiel; sowohl Jones als auch Richardson sind teilweise (sehr) inkonstant. Vor allem Jones zeigte sich hier zum Saisonbeginn schwächelnd, was Richardson die Möglichkeit gab, sich zu zeigen und für einige Big-Plays zu sorgen (192 Passing Yards, zwei Touchdowns, 275 Yards Rushing Yards, zwei Touchdowns). Kommt es dann zum Passspiel ist es vor allem Wide Receiver Jacob Copeland, der für Furore sorgt (6 Catches, 190 Yards, zwei Touchdowns). So gilt es für die Defensive Alabamas vor allem das Laufspiel zu stoppen und Emory Jones, der mit großer Wahrscheinlichkeit als Starter agieren wird, zu zwingen, das Spiel mit seinem Arm zu gewinnen. Spielt die Defensive des amtierenden Champions so wie in den ersten beiden Saisonspielen, sollte sie auch in Gainesville überzeugen; so ließ die Mannschaft im Durchschnitt nur 173.5 Passing Yards und 67.5 Rushing Yards zu - das Spiel gegen die zweitbeste Rushing-Offense der Nation wird allerdings der erste große Test für die Defensive Alabamas. Der Ausfall von Linebacker Christian Harris, der bereits dreizehn totale Tackles verzeichnen konnte, wird schwerwiegen; Sophomore Drew Sanders wird ihn ersetzen. Star-Defensive End Phidarian Mathis, der bereits zwei Sacks aufweisen kann und Edge-Rusher Will Anderson, der als einer der besten Verteidiger im College Football gilt und trotz einer kleinen Verletzung aus der Mercer-Partie spielen wird, spielen in der Front Seven eine wichtige Rolle. Pünktlich zum Spiel gegen die Florida Gators sind auch die beiden Starting-Cornerbacks Josh Jobe und Jalyn Armour-Davis wieder auf dem Feld zu erwarten; das Spiel gegen Mercer verpassten beide noch verletzungsbedingt. Zusammen mit Strong Safety Josh Battle und Free Safety DeMarcco Hellams könnten die Beiden den Arbeitstag von Emory Jones stark erschweren. 

 

Alabama gewinnt, Florida chancenlos 

Nick Saban war mit der Leistung seiner Schützlinge gegen Mercer alles andere als zufrieden; zu viele individuelle Fehler und Flaggen schmückten das Spiel Alabamas. Sowohl Saban, als auch die anderen Coaches und die Spieler, zeigten sich in der Trainingswoche unzufrieden und werden Florida dominieren. Ich erwarte, dass Bryce Young sich nicht durch die Crowd beeinflussen lassen wird und stattdessen die Secondary der Gators dominieren wird. Des Weiteren ist die Offensive der Gators bis dato zwar erfolgreich, aber jedoch zu eindimensional; hier erwarte ich nicht, dass Emory Jones das Spiel gegen den amtierenden Champion mit seinem Arm gewinnen kann. Am Ende gewinnt Alabama mit 41:20.  

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