"What happens next?": Game of the Week


Endlich wieder American Football. Endlich wieder College Football. Endlich wieder die NFL. In der Reihe "What happens next?" blicke ich auf das Spiel des kommenden NFL-/ College-Football-Spieltags, analysiere Key-Matchups und wage eine Prognose, wer das Spielfeld als Sieger verlassen wird. Am dritten Spieltag der NFL-Saison kommt es am späten Sonntagabend zu einem absoluten Topspiel, wenn der amtierende Super Bowl-Champion Tampa Bay Buccaneers auf die Los Angeles Rams trifft. 

 

Am späten Sonntagabend deutscher Zeit treffen die Tampa Bay Buccaneers im Sofi-Stadium auf die Los Angeles Rams. Wenn um 22:25 Uhr der Kickoff erfolgt, werden wir erfahren, welches Team sich in der vergangenen Woche besser auf den Gegner einstellen konnte. Schafft es die Defensive der Rams Tom Brady und seine diversen Passspiel-Waffen zu stoppen? Wird das Duo um Matthew Stafford und Cooper Kupp auch gegen den amtierenden Champion bestehen? 

 

Liefern Matthew Stafford und Cooper Kupp auch diese Woche wieder ab? 

Was für ein starker Saisonstart für Matthew Stafford und Cooper Kupp! Stafford, der in der vergangenen Offseason per Trade von den Detroit Lions nach Los Angeles zu den Rams kam, startete bei seinem neuen Arbeitgeber besonders stark und verbesserte die Position des Quarterbacks deutlich und sofort; in den zwei bisherigen Saisonspielen, die Los Angeles siegreich bestritt, warf der Signal-Caller für 599 Yards und fünf Touchdowns und leistete sich nur eine Interception. Mit einem Passer-Rating von 127.0 und durchschnittlich 299,5 Pass-Yards pro Partie (siebtbester Wert in der NFL) führt Stafford die fünftbeste Offensive der Liga (durchschnittlich 30.5 Punkte pro Spiel) auf das Feld. Seine Lieblingsanspielstation ist dabei Wide Receiver Cooper Kupp; der 28-Jährige startete wie sein Quarterback fulminant in die neue Spielzeit: In zwei Spielen fing Kupp sechzehn Bälle, verzeichnete einen Raumgewinn von 271 Yards und erzielte bereits drei Touchdowns. Hinter Kupp sorgten vor allem Van Jefferson (94 Receiving-Yards) und Robert Woods (91 Receiving-Yards) für Raumgewinn. Das Matchup gegen die Defensive der Buccaneers dürfte dem Team von Head Coach Sean McVay gelegen kommen; vor allem gegen den Pass zeigt sich die Defensive (30. Defensive gegen den Pass) anfällig. In den beiden bisherigen Spielen ließ der amtierende Champion jeweils über 300-Passing Yards zu: Während Dak Prescott beim Saisonauftakt für 403 Yards warf, verzeichnete Matt Ryan in Week 2 300-Passing-Yards. Bemerkenswert bei beiden Spielen: Sowohl Prescott (58) als auch Ryan (46) kamen nah an die 50-Passing-Attempts-Grenze ran. Dass auch Stafford, der in zwei Partien den Ball "nur" 56-mal warf, an diese Grenze rankommen wird, halte ich nicht für unwahrscheinlich. Auf der defensiven Seite werden vor allem die bekannten Gesichter, wie Devin White, Lavonte David, Shaquil Barrett und Antoine Winfield Jr., probieren, Stafford das Leben schwer zu machen. Während die Laufdefensive, welche nur 57.5 Rushing-Yards pro Partie zulässt, es schaffen wird, das Laufspiel (nur 87.5 Rushing-Yards pro Partie) und die Rams-Runningbacks Darrell Henderson und Sony Michel, zu kontrollieren, wird das Passspiel der Rams der Defensive enorme Schwierigkeiten besorgen. Der Ausfall von Starting-Cornerback Sean Murphy-Bunting hilft hier nicht gerade weiter. Auf der offensiven Seite der Rams kommt es am Sonntag zu einer Pass-Heavy-Offensive, die Erfolg haben wird. 

 

Bucs-Sieg trotz schwachem Laufspiel und Antonio Brown-Ausfall?

Am Sonntag kommt es nicht nur zum Duell zweier starken Mannschaften, sondern auch zum Aufeinandertreffen von Matthew Stafford und Tom Brady. Brady, der bereits seine zweiundzwanzigste Spielzeit spielt, startete stark und führt die Liga mit neun Touchdown-Pässen an. Mit 39.5 Punkten pro Spiel stellen die Buccaneers die bisher beste Offensive der Liga; doch bisher mussten diese auch noch nicht gegen eine Defensive, wie die der Rams, bestehen. Diese zeigt sich vor allem gegen den Pass stark und ließ nur 216.5 Passing-Yards pro Partie zu. Am Sonntag muss sich die Rams-Defensive aber auf diverse Playmaker einstellen: Mit Wide Receiver Mike Evans (99 Yards, zwei Touchdowns), Wide Receiver Chris Godwin (167 Yards, einen Touchdown) und Tight End Rob Gronkowski (129 Yards, vier Touchdowns) stehen Brady am Sonntag drei absolute Waffen zur Verfügung. Der Ausfall von Antonio Brown (138 Yards, einen Touchdowns) wiegt allerdings schwer; beim letzten Aufeinandertreffen beider Teams war nämlich Brown der Leading-Receiver der Buccaneers. Ob Scotty Miller diese Rolle übernehmen kann? Auf das Laufspiel kann (oder musste) sich Brady nicht verlassen; mit nur 67 Rushing-Yards pro Partie stellen die Buccaneers das drittschlechteste Laufspiel der Liga. Die Rams können sich also darauf fokussieren, dass Passspiel und Tom Brady unter Druck zu setzen. Dass das geht, zeigten die Atlanta Falcons bereits letzte Woche: Dreimal wurde Brady zu Boden gebracht; der Defensive der Rams traue ich noch mehr Sacks zu. Mit sechs Sacks sind die Rams in dieser Kategorie auf dem vierten Platz in der NFC zu finden; überraschend wichtig zeigt sich hier Linebacker Justin Hollins. Neben Hollins können natürlich auch Aaron Donald, A´Shawn Robinson, Sebastian Joseph-Day oder Leonard Floyd großen Impact haben; diese Defensive ist mit Talent und Form gespickt. Dass Cornerback Jalen Ramsey Star-Wide Receiver Mike Evans komplett abmeldet, liegt auch nicht im Bereich des Unmöglichen. Um die Stars der Buccaneers also zu limitieren, muss Brady unter Druck gesetzt werden, denn auch ein Brady spielt nicht fehlerfrei; in seinen letzten vier Spielen warf Brady fünf Interceptions. 

 

Rams gewinnen Shootout, Rematch im NFC-Championship-Game denkbar

Dass wir dieses Matchup zu einem späteren Zeitpunkt der Saison noch einmal erleben dürfen, liegt definitiv im Bereich des Möglichen; zu gut und zu talentiert sind beide Teams. Alles andere als ein Shootout würde mich diesen Sonntag überraschen. Für die Rams wird es wichtig sein, den starken und schnellen Start der Buccaneers zu verhindern: In den letzten vier Spielen führten die Buccaneers bereits dreimal zur Halbzeit deutlich und scorten jeweils über 20-Punkte. Schaffen es die Rams aber einen solchen Start zu verhindern, Tom Brady unter Druck zu setzen und selber ihr starkes Passing-Game zu etablieren, haben sie die große Chance, das Spiel zu gewinnen - und genau das glaube ich. Am Ende werden sich die Rams durchsetzen und mit 38:34 gewinnen. 

 

Player of the Game: Quarterback Matthew Stafford 

 

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