Hayden Howerton: "Die Siege gegen Tulsa und Memphis sind meine bisherigen Lieblingsmomente!"


Hayden Howerton spielt für die Southern Methodist University in der Offensive Line eine wichtige Rolle. Im neuesten Player Interview spricht Howerton, der vielseitig einsetzbar ist, mit mir über seine bisherige College-Karriere und verrät, wie stressig ein Tag in seinem Leben aktuell ist. Des Weiteren sprechen wir über eine potenzielle Erweiterung der College-Playoffs und über die kommende Saison. 

 

USD: Lass uns mit deiner High School-Zeit anfangen. Du gingst auf die Katy High School und warst ein Three-Star-Recruit. Hast du einen Moment, auf den du besonders gerne zurückschaust? 

Howerton: Auf jeden Fall! In meinem Junior-Jahr habe ich mit dem Football-Team die 6A State Championship gewonnen. Vor der Saison hatten wir uns den Gewinn als großes Ziel gesetzt; als wir dieses dann erreicht haben und uns belohnten, war es ein tolles Gefühl. 

 

USD: Viele Football-Spieler partizipieren in mehreren Sportarten. Warst du auch in anderen Sportarten aktiv? 

Howerton: Ja. Ich habe neben Football auch Baseball gespielt und war außerdem im Kugelstoßen und im Diskuswerfen aktiv. Während Baseball meine Hand-Auge-Koordination verbesserte, sorgte Kugelstoßen und Diskuswerfen dafür, dass ich meine Agilität und meine Fußarbeit stärken konnte. 

 

USD: Du hattest zahlreiche College Football-Angebote. Am Ende hast du dich unter anderem gegen Army, Coloroda State, Houston, Memphis und Nebraska entschieden und dich der Southern Methodist University angeschlossen. Warum hast du dich für die Mustangs entschieden? 

Howerton: Ich wollte gerne in Texas bleiben und in einem wettbewerbsfähigen Team die Möglichkeit haben, früh zu spielen. Des Weiteren war mir auch eine gute Bildung wichtig. SMU hatte all das zu bieten, weshalb ich mich für die Mustangs entschieden habe. 

 

USD: Wie dürfen wir uns einen Tag im Leben eines College Football-Spielers vorstellen? 

Howerton: Ich bin jetzt in meinem fünften Jahr. Mein Wecker klingelt um 5 Uhr; um 5:30 Uhr mach ich mich dann auf den Weg zu den Anlagen. Um 5:50 Uhr steht dann mein erstes Workout auf dem Programm; entweder eine Einheit Hanteltraining oder ein Lauf. Anschließend frühstücke ich und ziehe mir meine Arbeitsklamotten an, denn aktuell befinde ich mich in einem Praktikum. Von 12-17 Uhr arbeite ich dann, ehe ich von 18-20 Uhr noch einmal die Schulbank drücke. Nach den Modulen esse ich, setze mich noch an die Hausaufgaben und gehe meistens gegen 22:30 Uhr schlafen. 

 

USD: Seit deiner Freshman-Saison spielst du nun für die Mustangs und hast einen großen Impact. Hast du einen Lieblingsmoment? 

Howerton: Meine Lieblingsmomente sind unsere Siege gegen Tulsa (2019) und gegen Memphis (2020). Das Spiel gegen Tulsa ging in drei Overtimes, ehe wir das Spiel für uns entscheiden konnten. Der Sieg gegen Memphis tat besonders gut, da sie die Jahre zuvor immer gegen uns gewinnen konnten. 

 

USD: Du hast gegen viele Top-Spieler und Colleges gespielt. Wer war dein bisher härtester Gegner? 

Howerton: Mein härtester Gegner war höchstwahrscheinlich Memphis. Sie sind jedes Jahr sehr talentiert und sind immer schwer zu bespielen. 

 

USD: SMU ist für eine sehr gute und erfolgreiche Offensive bekannt und belegt (fast) jedes Jahr einen Top-15-Platz; sowohl das Passing- als auch das Rushing-Game funktionieren sehr gut. Wie würdest du das Scheme der Mustangs beschreiben, wie gefällt es dir und warum macht es SMU so erfolgreich? 

Howerton: Obwohl wir den Ball oft werfen, würde ich unsere Offense als eine "run-and-shoot-offense" beschreiben. Es bringt sehr viel Spaß schnell zu spielen und die Defense zu beschäftigen. Das Gefühl nach einem langen Raumgewinn einen weiteren Gewinn durch das Laufspiel zu erzielen, ist toll. Wir sind erfolgreich, wenn Jeder für den Anderen spielt und es egal ist, wer den Touchdown erzielt. 

 

USD: Lass uns über deinen Playing Style reden. Wie würdest du diesen in fünf Wörtern beschreiben? 

Howerton: "Physical toughness on every play."

 

USD: Du bist sehr vielseitig einsetzbar und kannst jede Position in der Offensive Line spielen. Welche Position gefällt dir persönlich aber am Besten? 

Howerton: Aktuell fühle ich mich als Left Guard am wohlsten. Das liegt vor allem daran, dass ich hier am meisten gespielt habe und hier die meiste Erfahrung besitze. Im bisherigen Spring-Football habe ich mich auch als Center verbessern können. 

 

USD: Welche fünf Eigenschaften muss ein guter Lineman mitbringen? 

Howerton: Ein guter Offensive Lineman muss schnelle Füße besitzen und muss stark sein; ein starker Bend und eine gute Größe sind auch sehr wichtig. Des Weiteren muss er auch "gemein" spielen können; ich persönlich liebe es, meinen Gegner dahin zu bewegen, wo er nicht hin will. 

 

USD: Aufgrund einer NCAA-Regel kannst du auch in der kommenden Saison für die Mustangs auflaufen. Du hast dich gegen den NFL-Draft entschieden. Warum? 

Howerton: Ich habe mich für ein weiteres Jahr entschieden, weil ich weiß, dass ich in diesem Jahr mich weiter entwickeln kann und noch schneller, stärker und größer werden kann. Auch meine Erfahrung wird meiner Performance gut tun. 

 

USD: Was können wir von dir persönlich und von SMU als Team in der kommenden Saison erwarten? 

Howerton: Ich erwarte von mir persönlich, dass ich gegen Ende des Jahres ein "Honorable Mention All-American" bin. Mit dem Team will ich nichts anderes als die Conference Championship gewinnen. 

 

USD: Lass uns über ein Thema reden, was kontrovers diskutiert wird: Erst vor ein paar Wochen endete "March Madness", das Playoff-Turnier im College-Basketball. Sollten sich auch die Playoffs im College-Football verändern?  

Howerton: Meiner Meinung nach sollten die Playoffs im College-Football definitiv erweitert werden. Die Regular-Season sollte aus zehn Spielen bestehen; in den Playoffs sollten dann 16 Teams (die zehn Conference Champions und sechs große Teams) um den Titel spielen. Das wäre perfekt.

 

USD: Du hast es geschafft und spielst erfolgreich auf dem College Football. Welche drei Tipps würdest du jungen Spielern geben, die von einer eigenen College-Karriere träumen? 

Howerton: 1. Habt Respekt, guckt eurem Coach in die Augen und nehmt das Coaching an. 2. Vor allem der OL/ DL empfehle ich, Gewichte zu heben und den Muskelaufbau durch Proteinshakes zu fördern; aber selbst als schmalerer Spieler, kann durch Effort überzeugen. 3. Genießt es; es ist ein Spiel! Einige Leute gehen es viel zu gestresst an; vor allem durch das Recruiting und durch die Camps. Geht raus, habt mit euren Freunden viel Spaß und erfreut auch an der Möglichkeit, konkurrieren zu können. 

 

USD: Was sind deine (Football-) Ziele im Leben? 

Howerton: Mein Ziele sind es zu heiraten, zwei Söhne zu haben und ein fröhliches Leben zu leben: Im Leben geht es nicht nur um Geld und nicht darum, dass beste Auto zu fahren oder die teuerste Uhr zu tragen. Ich will außerdem, für mindestens fünf Jahre, in der NFL spielen. Anschließend kann ich mir eine Coaching-Rolle an einem College sehr gut vorstellen; ich würde es lieben, als OL-Coach an einer FBS-Schule zu arbeiten. 

 

USD: Hast du eigentlich einen Lieblingsspieler und ein Lieblingsteam? 

Howerton: Mein Lieblingsspieler ist Quenten Nelson; mein Lieblingsteam sind die Houston Texans. 

 

USD: Last but not least: Du hast unser Gespräch mit den Worten "Guten Tag" begonnen. Sprichst du Deutsch?

Howerton: Nein, nicht wirklich. Allerdings kenne ich einige Basics, da die Familie von meinem Großvater aus Deutschland kommt.

 

USD: Interessant. Warst du denn dann schon einmal in Deutschland? Wenn nicht, was würdest du gerne sehen? 

Howerton: Noch nie. Ich würde mir aber sehr gerne Berlin angucken. Des Weiteren bin ich ein großer Motorsport-Fan und würde mir dementsprechend gerne den Nürburgring anschauen.  

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