Ingo Seibert: "Einen Trade von Deshaun Watson zu den Miami Dolphins würde ich sehr spannend finden."


Zu seinen aktiven Zeiten spielte Ingo Seibert als Runningback für die Nationalmannschaft, die Munich Cowboys und die Frankfurt Galaxy. In unserem Gespräch verrät uns der DAZN-Experte von welcher Franchise er Headcoach werden würde, welchen Off-Season Trade er sich wünscht und erzählt, wie seine Vorbereitung auf eine #ENDZN-Sendung aussieht. 

 

USD: Du bist und warst sportlich schon immer sehr aktiv. Neben Football warst du außerdem im Leichtathletik und im Bobsport aktiv. Viele Spieler waren bis zum College auch in mehreren Sportarten aktiv. Wie wichtig ist es für einen aktiven Footballspieler in mehreren Sportarten aktiv zu sein und welche Vorteile bringt das? 

Seibert: Genau, ich habe mehrere Sportarten gemacht. Sport ist mein Fachgebiet und ich persönlich halte es für sehr wichtig, dass die Kinder und Jugendlichen koordinativ und athletisch gut grundausgebildet werden. Das geht am besten über Sportarten wie Geräteturnen, Leichtathletik oder andere vielseitige Sportarten, die im besten Falle schnelligkeitsbetont sind. Das wäre die perfekte Grundlage für alle, die später mal Football spielen wollen. Meiner Meinung nach kommen diese Inhalte beim Football zu kurz. 

 

USD: Du warst als Runningback aktiv und hattest Erfolge mit den Munich Cowboys, den Frankfurt Galaxy und der Nationalmannschaft. Was war dein schönster Karriere-Moment? 

Seibert: Da gab es viele tolle Erlebnisse. Der World Bowl 1995, den wir bei strömenden Regen vor mehr als 10.000 Fans im alten Olympiastadion in Amsterdam gewinnen konnten, war ganz toll. Ein weiterer schöner Moment war die deutsche Meisterschaft 1993 mit den Munich Cowboys; das war als junger Spieler damals mein größter Erfolg. Für mich ganz persönlich hat außerdem die Weltmeisterschaft 1993 einen hohen Stellenwert: Zwar wurden wir "nur" Dritter, aber das Team war einfach super - zu vielen habe ich noch heute Kontakt. 

 

USD: Lass uns über die NFL reden. Hinter uns liegt ein spannendes Wilcard-Wochenende. Was war deiner Meinung nach die größte Überraschung? 

Seibert: Ich habe ja das Spiel Seattle Seahawks gegen die Los Angeles Rams kommentieren dürfen und tatsächlich war der Rams-Sieg für mich auch die größte Überraschung des Wochenendes: Nachdem John Wolford, der Rams Quarterback, sich verletzt hatte, musste Jared Goff übernehmen, der aber ebenfalls verletzt war. Unter diesen Umständen trotzdem zu gewinnen, war für mich die größte Überraschung.  Natürlich hat mich aber auch das Browns-Steelers-Match überrascht.

 

USD: Stellen wir uns vor, du wirst als ein Headcoach-Kandidat in der NFL gehandelt und darfst dir ein Team frei auswählen. Welches wäre es und wieso? 

Seibert: Wenn ich Headcoach in der NFL sein dürfte, würde ich ein Team aus New York übernehmen. Und nein, nicht aus dem Bundesstaat und dementsprechend die Buffalo Bills, sondern entweder die New York Jets oder die New York Giants. Beide Mannschaften mag ich nicht allzu sehr, würde es aber wegen der großen Stadt, der Erreichbarkeit und der Faszination machen. Am Ende würde ich aber wohl die Jets coachen, da die Giants der Dauer-Konkurrent von meinen Dallas Cowboys ist; dann also lieber die Jets. Überraschend, oder? 

 

USD: Auf jeden Fall. Könntest du dir das Coaching tatsächlich vorstellen? 

Seibert: Grundsätzlich ja, da ich zurzeit durch die Recherchen und Vorbereitungen auf die Spiele wieder tiefer in das Spiel an sich eingedrungen bin. Ich könnte mir also gut vorstellen, eine offizielle Position zu bekleiden. Nicht unbedingt nur im Coaching, sondern vielleicht auch in anderen offiziellen Tätigkeiten. 

 

USD: Du darfst dir einen Trade wünschen. Welcher wäre es und wie sieht das Trade Package aus? 

Seibert: Einen Trade von Deshaun Watson zu den Miami Dolphins würde ich sehr, sehr spannend finden. An Miamis Stelle würde ich dafür auch viel abgeben, weil die Dolphins bekanntlich auch viele Picks haben. Im bestehenden Team ist bereits sehr viel Potenzial vorhanden; mit Deshaun Watson würde dann ein Quarterback kommen, der die Dolphins schnell zum Erfolg führen würde.  

 

USD: Wagen wir einen Blick in die Zukunft: Die Regular Season ist vorbei und die Awards stehen an. Kurz und knapp: Wer sind deiner Meinung nach der MVP, OROY, DROY und Comeback Player of the Year? 

Seibert: MVP wird für mich Aaron Rodgers von den Green Bay Packers, Chargers Quarterback Justin Herbert wird für mich OROY. Chase Young vom Washington Football Team wird DROY und der Comeback Player of the Year-Award geht ganz klar an Quarterback Alex Smith.

 

USD: Als Experte musst du es ja wissen: Wer gewinnt den Super Bowl und wer hat das Zeug für eine Überraschung? 

Seibert: Vor der Saison hab ich auf ein Super Bowl-Matchup zwischen den Kansas Chiefs und New Orleans Saints getippt. Dabei bleibe ich auch. Der Favorit in dem Spiel sind dann meiner Meinung nach die Chiefs. Die Buffalo Bills haben meiner Meinung nach das Potenzial für eine Überraschung. 

 

USD: Du bist bei DAZN als Experte mit von der Partie. Wie sieht ein Spieltag und die Vorbereitung auf diesen für dich aus? 

Seibert: Am Anfang der Woche wälze ich mich durch Statistiken, drucke mir die Depth Charts der jeweiligen Teams aus und trage mir bei jedem Spieler die persönliche Saison-Statistik ein. Außerdem sammle ich die Team-Statistiken zusammen. Darunter fallen beispielsweise Yards der Offense, Defense-Stats, Rush- und Pass Yards, Points allowed/ scored und die Turnover-Differenz. Des Weiteren lese ich mir Berichte auf den Internetseiten der jeweiligen Teams durch, gucke Pressekonferenzen und höre mir diverse Podcasts von den amerikanischen Kollegen an.