JoJo Domann: "Nebraska wird in der kommenden Saison eine Mannschaft haben, die weiß, wie man Spiele gewinnt!"


JoJo Domann spielt in der Defensive der Nebraska Cornhuskers eine wichtige Rolle und gilt in der Mannschaft von Head Coach Scott Frost als einer der Schlüsselspieler. In der vergangenen Saison absolvierte der Linebacker acht Spiele und führte die Defensive Nebraskas mit 58 Tackles, 6.5 Tackles for Loss, fünf Pass Breakups, zwei Forced Fumbles und einem Fumble Recovery an. Im neuesten "Player Interview" stellt sich Domann meinen Fragen und verrät, was in der kommenden Saison von Nebraska erwartet werden kann. Des Weiteren spricht er über die härteste Zeit in seinem Leben und erzählt, wie ein Tag als College-Footballspieler so abläuft. 

 

USD: JoJo, vielen Dank für deine Zeit! Lass uns über deine Zeit an der Pine Creek High School reden. Hast du einen Moment, an den du dich besonders gerne erinnerst? 

Domann: Während meiner Sophomore- und meiner Junior-Saison konnten wir zwei State-Title gewinnen. Dementsprechend gehören beide Jahre zu meinen Lieblingsmomenten. Des Weiteren habe ich in meinem Senior-Jahr den "Colorado Gatorade Player of the Year"-Award gewinnen können, welcher meine Arbeit und mein Engagement darstellt.

 

USD: Während deiner Zeit an der High School wurdest du als der beste Spieler aus Colorado eingestuft. Erinnerst du dich noch, wie du das Ranking aufgenommen hast? 

Domann: Das Ranking hat mich auf jeden Fall sehr stolz gemacht. Ich erinnere mich noch gut daran, dass ich in der neunten Klasse dachte, der beste Spieler in Colorado zu sein; die nächsten drei Jahre galt es dann, das zu beweisen. 

 

USD: Während der High School spieltest du auf beiden Seiten des Balls sehr erfolgreich. Als Junior hattest du 49 Catches für 797 Yards und zehn Touchdowns und erzieltest bei mehreren Laufversuchen einen Raumgewinn von 205 Yards und einen Touchdown. Wieso hast du dich am Ende für die Defensive entschieden? 

Domann: Während meiner High School-Zeit war ich immer auf dem Feld. Ich habe Touchdowns erzielt, den anschließenden Extrapunkt und den Kickoff geschossen und spielte dann in der Defense. Ich habe es geliebt, die Verteidiger aussteigen zu lassen und Touchdowns zu erzielen, doch auf der defensiven Seite des Balls wird noch instinktiver gespielt. Gleichzeitig hatte ich das Gefühl, dass ich in der Defensive den größeren College-Impact verrichten könnte.

 

USD: Du hattest diverse Angebote und hast dich unter anderem gegen Arizona State, California, Colorado, Illinois, North Carolina und Virginia entschieden und dich der University of Nebraska angeschlossen. Wie kam es zu dieser Entscheidung? 

Domann: Ich habe mich für Nebraska entschieden, weil ich hier auf und neben dem Feld erfolgreich sein konnte. Des Weiteren hat mich die Tradition und die Einstellung der Leute aus Nebraska dem Football gegenüber überzeugt. 

 

USD: Wie bereits angesprochen, stammst du ursprünglich aus Colorado. Nach deiner Schulzeit bist du dann nach Nebraska gezogen. Wie schwer war diese Umstellung für dich und was hat dir in dieser Zeit geholfen? 
Domann: Es war sehr wichtig, die richtigen Freunde und Teammates zu treffen; das war der wichtigste Einfluss während dieser Umstellung. 

 

USD: Wie läuft ein Tag im Leben eines Footballspielers an der University of Nebraska genau ab? 

Domann: Mein Wecker klingelt meistens gegen sechs Uhr morgens. Während des Sommers und des Winters haben wir anschließend einige Stunden (Strength- und Conditioning-)Workouts. Im Frühling, wenn der Spring-Ball stattfindet, sind wir von 7-12 Uhr am Stadion und trainieren; abends trainieren wir für eine weitere Stunde. In der Zwischenzeit steht die Schularbeit und die Erholung auf dem Programm.

 

USD: Schon in deiner True-Freshman-Saison im Jahr 2016 spieltest du - hauptsächlich im Special Team -  in jeder Partie. Die Saison 2017 hast du dann aufgrund einer schweren Verletzung komplett pausieren müssen. Wie war diese Zeit für dich? 

Domann: Die Erfahrung, als True-Freshman zu spielen, war Glück im Unglück. Ich hatte das Gefühl physische und mentale Nachteile zu haben, was außerhalb meiner Wohlfühlzone lag. Es war schwierig gegen Gegner zu spielen, die drei bis vier Jahre älter waren als ich; dennoch hat es mir geholfen und mich in vielen Bereichen gepushed. Nach der True-Freshman-Saison habe ich mich dann zweimal verletzt und musste achtzehn Monate in die Reha. Das hat mich so sehr runtergezogen, wie ich es vorher noch nie erlebt habe. In der Zeit, in der ich auf Football verzichten musste, habe ich mich mit meiner wahren Identität beschäftigt. Wer war ich? Was ist Johansen Domanns wahrer Zweck? Durch konstante Kommunikation und der vollen Hingabe, habe ich gemerkt, dass ich ein Kind Gottes bin und die Welt preisen sollte. Ich wollte Barrieren durchbrechen und die Leute wieder zusammenbringen; ich wollte Leute inspirieren, die beste Version ihrerseits zu bekommen. Auch wenn es die bis dato härteste Zeit in meinem Leben war, hat sie mich weiterentwickelt und ich fand heraus, wer Johansen wirklich ist und was ich erreichen will. 

 

USD: Ein Jahr  später war es dann endlich so weit und du spieltest deine ersten Spiele von Beginn an. In der Sophomore-Saison spieltest du sowohl als Linebacker als auch als Safety. Welche Eigenschaften braucht ein Spieler für die jeweilige Position? 

Domann: Linebacker müssen schonungslos von Sideline zu Sideline spielen. Sie müssen sehr instinktiv spielen und müssen frühzeitig antizipieren, was die Offense probieren wird. Safeties sind die letzte Linie der Defensive und müssen geduldig und voller Antizipation spielen. Sie müssen die Progressions des Quarterbacks, die Route-Concepts und die eigene Coverage verstehen. 

 

USD: Interessant. Welche Position gefällt dir persönlich denn besser? 

Domann: Ich spiele als Nickelback, was eine Kombination eines Linebackers und eines Safeties ist. Dass ich beide Position gespielt habe, hat mir dementsprechend definitiv geholfen.

 

USD: Lass uns über deinen Spielstyl reden. Beschreibe diesen in fünf Wörtern. 

Domann: Antizipation. Ball-Hawk. Aggresiv. Explosiv. Klug. 

 

USD: Du spieltest bereits gegen viele schwere Gegner. Wer war der härteste Gegner, gegen den du bis dato gespielt hast? 

Domann: Im Jahr 2016 spielten wir gegen die Ohio State Buckeyes. Sie waren das schnellste Team, gegen das ich bisher gespielt habe. Curtis Samuel hat gegen uns den "Beastmode" aktiviert. 

 

USD: Du hast dich gegen den NFL-Draft entschieden und wirst auch in der kommenden Saison für die Cornhuskers auflaufen. Was dürfen wir in der kommenden Saison von Nebraska erwarten? 

Domann: In der kommenden Saison sind die Cornhuskers "all in". Ihr dürft eine physische und starke Defensive erwarten, die Turnover forcieren wird. Des Weiteren wird es ein Special Team geben, welches jeden Spielzug hart zu Ende spielt. Nebraska wird in der kommenden Saison eine Mannschaft haben, die Momentum kreieren kann und weiß, wie man Spiele gewinnt. 

 

USD: Du hast es geschafft und spielst Football auf einem College. Welche drei Ratschläge würdest du jüngeren Spielern geben, die von einer eigenen Karriere träumen? 

Domann: Erstens: Meistere die Grundlagen! Zweitens: Finde innovative Wege, dich zu verbessern. Lege auf gemischtes Training wert; Sportarten wie Gymnastik, Ju-Jitsu, Leichtathletik und Yoga helfen dir weiter. Drittens: Verfolge das, was du erreichen willst, jeden Tag mit voller Leidenschaft. Den Prozess kann man nicht betrügen; lass deine Arbeitsmoral für sich selber sprechen.

 

USD: Hast du eigentlich einen Lieblingsspieler?

Domann: Meine drei Lieblingsspieler sind Brian Dawkins, Ed Reed und Peyton Manning. 

 

USD: Lass uns über dein persönliches Leben reden. Du leistest viel Freiwilligenarbeit und warst bereits bei der "Make-a-Wish-Foundation" und dem "Day of Service" aktiv. Gleichzeitig spieltest du auch beim "Nebraska Football Road Race" eine Rolle und hast viele lokale Krankenhäuser besucht. Hast du einen persönlichen Lieblingsmoment? 

Domann: Ich liebe es mit Leuten zu interagieren. Für mich ist es eine Ehre, den Menschen ein Lächeln in das Gesicht zu zaubern. Gleichzeitig ist es für mich eine große Ehre, für Nebraska spielen zu dürfen und die Community zu beeinflussen. 

 

USD: Last but not least: Warst du schon einmal in oder hast was mit Deutschland zu tun? 

Domann: Meine Mutter sagt immer, dass ich deutsches Blut in mir habe. Als ich kleiner war, hatte meine Familie ein deutsches Kindermädchen namens Anna; in Deutschland war ich aber noch nie. 

 

USD: Vielen Dank für deine Zeit. Ich bin auf die kommende Saison sehr gespannt. 

 

 

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