Miles Zietek: "Mit meiner bisherigen Entwicklung bin ich sehr zufrieden. Es geht aber noch mehr!"


Offensive Lineman Miles Zietek spielt für die Temple University und lebt seinen Traum. Der Deutsche spielt seit 2020 bei den Owls und kam in der vergangenen Saison, seiner Freshman Saison, direkt zum Einsatz. Im neuesten "Player Interview" stellt sich Zietek, der bei den Darmstadt Diamonds das Footballspielen anfing, meinen Fragen und erzählt, wie er zum College-Football kam. Außerdem verrät Zietek seine persönlichen Ziele für die kommende Saison und welches Essen er vermisst. 

 

USD: Fangen wir mal von ganz vorne an: Wie kamst du überhaupt zum Football? 

Zietek: Ich hab mein ganzes Leben lang Fußball gespielt, aber als ich älter wurde, habe ich immer mehr die Lust daran verloren. Als ein guter Schulfreund mir dann vom Football erzählt hat, ging ich direkt mit zu einem Probetraining und bin seit dem vom Sport fasziniert. 

 

USD: Wie kamst du auf die Idee College Football spielen zu wollen? 

Zietek: Tatsächlich hatte ich nie das Ziel College Football zu spielen. Vielmehr schien College Football als ein unerreichbarer Traum. Als ich dann aber an einem Camp von Brandon Collier teilgenommen habe und an dem Tag sehr gut performt habe, hat Brandon mir klar gemacht, dass ich das Zeug dazu hätte. Daraufhin wurde ich von ihm zum European Combine eingeladen. 

 

USD: Du sprichst den European Combine an: Im Jahr 2019 nahmst du an diesem Teil und wusstest zu überzeugen. Wie lief der Combine ab? 

Zietek: Ich bin eher unvorbereitet zum Combine gegangen und wusste nicht, was auf mich zu kommt. Der Combine war eine Mischung aus den bekannten Disziplinen des Combine und 1-gegen-1-Übungen. Vor allem bei den 1-gegen-1-Übungen hatte ich einen sehr guten Tag und wurde dann zum MVP gekürt, was mir dann den Platz in der Dreamchasers-Tour sicherte. 

 

USD: Hast du einen Moment der Dreamchasers-Tour, an welchen du dich besonders gerne zurück erinnerst? 

Zietek: Ich erinnere mich gerne an den Moment zurück, an dem ich mein erstes Scholarship erhalten habe. Der Anruf vom Trainer der Mercer University kam für mich etwas überraschend; in dem Moment konnte ich es nicht glauben und war einfach nur überglücklich. 

 

USD: Bekanntlich konntest du die Coaches von dir überzeugen. Du hast dich dann für Temple entschieden. Was hat dich am Ende von Temple überzeugt? 

Zietek: Mit den Coaches, die sich sehr viel Zeit für mich genommen haben, habe ich mich direkt gut verstanden. Als ich dann das Angebot bekommen habe, musste ich dementsprechend nicht lange überlegen. 

 

USD: Wie kann man sich das Leben auf dem College vorstellen und wie war die Umstellung und der Umzug für dich? 

Zietek: Das Leben als College-Athlete ist ziemlich stressig. Der Tag beginnt meistens um 6 Uhr morgens und zwei frühe Trainingseinheiten. Anschließend finden dann die Meetings statt, in denen alles besprochen wird. Nach den Meetings beginnt dann der normale Alltag eines Studenten. Die Umstellung empfand ich persönlich als schwer, aber man gewöhnt sich mit der Zeit dran. Mein Umzug verlief zum Glück entspannt. Aktuell lebe ich mit drei Teamkollegen in einem Apartment. Nach der eher enttäuschenden letzten Saison war die Stimmung nicht besonders gut; jetzt sind wir aber alle fokussiert auf die neue Spielzeit. 

 

USD: In der vergangenen Saison, deiner Freshman Saison, spieltest du deine ersten Snaps für die Owls. Wie war das Gefühl erstmals zu spielen? 

Zietek: An das Spiel gegen die East Carolina University kann ich mich noch sehr gut erinnern. Nach dem ersten Hit war die Aufregung verflogen und ich merkte, dass es der gleiche Football wie in Deutschland ist. Natürlich herrscht hier ein anderes Tempo; die Basics bleiben aber die gleichen. 

 

USD: Wie zufrieden bist du mit deiner bisherigen Laufbahn und was sind deine persönlichen Ziele für die kommende Saison? 

Zietek: Mit meiner bisherigen Entwicklung bin ich sehr zufrieden, wobei ich auch weiß, dass noch mehr geht. In der kommenden Saison will ich dementsprechend mehr Spielzeit bekommen. 

 

USD: Mittlerweile gibt es ja mehrere deutsche College-Spieler. Pflegt ihr untereinander Kontakt?

Zietek: Ich stehe mit einigen internationalen College-Spielern über Instagram in Kontakt und finde, dass es hilft, wenn man sich untereinander austauschen kann, weil die Person gegenüber einen versteht. 

 

USD: Was ist deiner Meinung nach der größte Unterschied zwischen Deutschland und der USA? 

Zietek: In meinen Augen liegt der größte Unterschied im Essen. In beiden Ländern gibt es Gerichte, die es im anderen leider nicht gibt. Ich vermisse vor allem das gute, deutsche Brot; die Deutschen verpassen ein sehr gutes Philly Cheesesteak. 

 

USD: Last but not least: Hast du einen Lieblingsspieler und ein Lieblingsteam? 

Zietek: Mein Lieblingsspieler ist J.J. Watt, mein Lieblingsteam sind die Cleveland Browns. 

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