In wenigen Tagen findet der diesjährige NFL-Draft statt: Die Zeit der Mock Drafts und der Position Rankings ist dann vorbei und wir wissen endlich, welche Talente zu welchen Teams gehen. Somit ist es jetzt an der Zeit, sich den besten Prospects der kommenden Draft-Class zu widmen und Position-Rankings zu erstellen. In den kommenden Wochen stelle ich euch die, aus meiner Sicht, acht besten Spieler auf den jeweiligen Positionen vor, zeige deren Stärken und Schwächen auf, vergleiche die Prospects mit aktuellen NFL-Spielern und sage, zu welchen Teams der Spieler passt. In der heutigen Ausgabe von der "Draft-SZN" fokussiere ich mich auf die Secondary und stelle euch die acht besten Defensive Backs der kommenden Draft-Class vor:
1. CB Patrick Surtain II Alabama
Stats:
Stärken & Schwächen:
Patrick Surtain II ist der kompletteste Cornerback dieser Draft-Class und überzeugt mit einer exzellenten körperlichen Statur, guten Ball-Skills und als verlässlicher Tackler. Surtain II ist vielseitig einsetzbar und kann auf beiden Feldseiten spielen; während er 2019 noch als RCB spielte, agierte er 2020 als LCB. Aufgrund seiner Größe kann er gegen große Wide Receiver bestehen. Zwar ist das Alabama-Prospect nicht der athletischste Cornerback, beweist aber dennoch soliden Speed. Gleichzeitig spielt er nicht spektakulär, aber sehr kontrolliert, instinktiv und (meistens) fehlerfrei. Surtain II antizipiert Routen und Würfe sehr gut und hat mich vor allem in Press Coverage überzeugt; in off-man Coverage kann sich Surtain II noch verbessern. Fragezeichen weisen seine Leistungen gegen NFL-Level auf: In vielen Spielen wurde Surtain II kaum getargeted, gegen Florida tat er sich gegen Kyle Pitts und Trevon Grimes schwer. Wie bereits angesprochen, sind seine athletischen Fähigkeiten begrenzt: Vor allem bei Richtungswechseln könnte Surtain II, dessen Vater bereits in der NFL spielte, Probleme bekommen; auch seine "short-area quickness" muss er verbessern. Des Weiteren sehe ich seinen Upside begrenzt. Wird Surtain II allerdings von einem Team gedraftet, welches ein Scheme mit viel Press Coverage spielt, wird der Cornerback vom ersten Tag abliefern.
Jaycee Horn ist ein Cornerback, der durch seine Größe und seinen Upside überzeugt. Horn hat mir vor allem als Press Corner gut gefallen. Hier gewinnt er viele Duelle bereits an der Line of Scrimmage und macht es den Wide Receivern schwer, in die Route zu kommen. Des Weiteren besitzt er die Fähigkeiten den Wide Receiver komplett abzumelden und erinnert mich an einen echten "Shut-Down-Cornerback". Er spielt sehr physisch und ist trotz seiner Größe sehr explosiv und athletisch veranlagt. Ein Ball Hawk ist Horn unterdessen nicht; in drei Jahren fing er für die South Carolina Gamecocks nur zwei Interceptions. Des Weiteren muss sich Horn in Zone Coverage verbessern, auch sein Tackling gilt es zu verbessern. Aufgrund seiner physischen Spielweise und dementsprechend viel Kontakt, ist Horn ein Kandidat für einige Flaggen; Pass Interferences und Facemask-Calls sind möglich.
Der beste Safety dieser Draft-Class ist Trevon Moehrig von TCU. Moehrig hat eine gute Größe (Size, Length) und ist ein echter Ball-Hawk mit guten Ball-Skills; für TCU sorgte Moehrig für sieben Interceptions. Des Weiteren ist Moehrig vielseitig einsetzbar und kann sowohl in Zone als auch in Man-to-Man-Coverage spielen, was sicherlich auch an seiner Cornerback-Vergangenheit liegt. Sein Burst und seine Pedaling-Mechanics sind gut. Routen und Würfe erkennt der Safety frühzeitig. Gleichzeitig hat er die Fähigkeit seinen Gegenspieler physisch zu dominieren und verteidigt Pässe oft physisch. Er spielt aggresiv; manchmal zu aggresiv, wodurch er "out-of-position" rutscht. Sein Tackling, seine Tackling-Form und sein Run-Support kann Moehrig, dem es an einem Top-Speed fehlt, unterdessen noch verbessern.
Ohne seine Verletzung würde sich Caleb Farley definitiv in der Konversation um den ersten Platz befinden. Farley ist super athletisch, besitzt eine gute Speed und eine starke Körperkontrolle. Des Weiteren spielt er sehr explosiv und weist gute Footwork vor; auch seine Hüften bewegen sich flüssig. Vor allem in (Press-)Man Coverage spielt Farley stark; in Zone- und Run-Defense kann sich der Cornerback verbessern. Dadurch, dass Farley als Wide Receiver rekrutiert wurde, erkennt man gute Hände und einen starken Catch Point. Neben seiner Zone- und Run-Defense stellt vor allem seine Verletzungshistorie ein große Fragezeichen dar: Die Saison 2017 verpasste er aufgrund eines Kreuzbandrisses; 2019 verletzte er sich dann am Rücken und wurde letzten Monat hier operiert. Bleibt er gesund besitzt Farley, der erst seit 2018 als Cornerback spielt, großes Potenzial und könnte zu dem besten Cornerback dieser Draft-Class avancieren.
Asante Samuel Jr. ist undersized und könnte dementsprechend vielleicht nur als Nickel auflaufen, doch hat extremes Potenzial. Er hat quick feet und spielt sehr instinktiv. Des Weiteren lässt Samuel Jr. kaum Seperation zu; in der vergangenen Saison ließ er ein Passer-Rating von 46.2 zu. Seine Körperbalance ist gut und verhält sich auch bei Richtungswechseln solide. Seine große Stärke ist die Man-Coverage. Trotz seiner Größe spielt er physisch. Sind seine Augen nicht auf den Ball gerichtet, spielt Samuel Jr. oft undiszipliniert und mit viel Kontakt, wodurch er einige Pass Interferences verursachte. Des Weiteren fehlt es dem FSU-Prospect an einem guten Burst und einem Top-Speed. Im Running-Game hat er außerdem Probleme, sich gegen den Blocker durchzusetzen und sich von Blocks frühzeitig zu lösen. Dennoch zeigt er sich im Run-Game sehr willig; seine Schwächen, oft Technik-Fehler, sollten definitiv coachable sein.
Greg Newsome II ist ein toller Athlet, der auf beiden Seiten des Feldes spielen kann und vor allem in der Press-Man- und in Off-Man-Situationen stark aufspielt. Gleichzeitig besitzt er eine gute Awareness in der Zone Coverage. Seine Size, seine Explosivität und seine physische Spielweise gefallen mir gut; sein Footwork und seine Backpedal-Mechanics sind smooth. Auch im Running-Game spielt Newsome II sehr solide - seine Tackles sind vorbildlich; seine Tackle-Strength könnte unterdessen noch besser werden. Wie so viele Prospects, könnte auch Newsome II in der NFL aufgrund einer kontaktfreudigen Spielweise Flaggen verursachen; in seinen letzten vierzehn Spielen sorgte er für sieben Pass Interferences. Leider gibt es auch bei Newsome II einige Injury Concerns; der Cornerback verpasste jede Saison bisher mindestens ein Spiel. Auch Newsome II bringt enormen Upside mit und könnte schnell zu einem starken NFL-Cornerback aufsteigen. Seine Stärken und Schwächen sind im Spiel gegen Nebraska gut zu erkennen.
Der zweite Safety, der es in die Top-8 geschafft hat, ist Jevon Holland. Holland besitzt starke Ball-Skills, findet den Ball schnell und kann sich gut anpassen. Sein Speed gibt ihm die Chance, die Wide Receiver auch vertikal zu stoppen. Des Weiteren ist Holland vielseitig einsetzbar und spielte für die Ducks sowohl als Nickel-Cornerback gegen Slot-Receiver und als High-Safety sowie als Punt-Returner. Seine Coverage und sein Tackling sind solide, aber nicht exzellent. Seine Hüftarbeit gefällt mir unterdessen; auch in der Run-Defense spielt Holland gut. Dadurch, dass Holland undersized ist, erwarte ich, dass er ein guter Free Safety werden kann, sehe seine Möglichkeiten als Strong Safety aber begrenzt. Des Weiteren muss das Oregon-Prospect sein Playing-Strength verbessern, um als Tackler effektiver zu werden und um gegen Tight Ends und Wide Receivers bestehen zu können.
Mit Tyson Campbell und Eric Stokes schickt die University of Georgia zwei starke Cornerbacks in die NFL. Campbell überzeugt durch seine Größe, seine Athletik und durch seine physische Spielweise. Seine Footwork und seine Hüftarbeit gefällt mir; auch seine "short-area quickness" und seine Agilität sind gut. Vor allem in Press-Man-Coverage spielt Campbell gut; an der Line of Scrimmage gewinnt er schon viele Duelle. Seine Coverage ist solide; manchmal spielt Campbell allerdings nicht mit voller Awareness. Dadurch leiden auch seine Ball-Skills; in den vergangenen drei Spielzeiten konnte das Georgia-Prospect nur eine Interception und elf Pass Breakups verzeichnen. Des Weiteren hat Campbell, trotz einer gewissen Agilität, Schwierigkeiten bei schnellen Richtungswechseln.
* Das Position Ranking beschäftigt sich mit Defensive Backs; anbei die Top-8 auf der jeweiligen Positionen: *
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