"Draft-SZN": Top-8 Wide Receiver 2021 (Position Ranking)


Ende April findet der diesjährige NFL-Draft statt: Die Zeit der Mock Drafts und der Position Rankings ist dann vorbei und wir wissen endlich, welche Talente zu welchen Teams gehen. Somit ist es jetzt an der Zeit, sich den besten Prospects der kommenden Draft-Class zu widmen und Position-Rankings zu erstellen. In der heutigen Ausgabe von der "Draft-SZN" fokussiere ich mich auf die wohl spektakulärste Position im Football und stelle euch die acht besten Wide Receiver der kommenden Draft-Class vor:

 

1. Ja´Marr Chase LSU 

Stats: 

 

REC YDS AVG TD LNG ATT YDS AVG TD LNG FUM LST
84 1,780 21.2 20 78 1 5 5.0 0 5 0 0
23 313 13.6 3 45 0 0 0.0 0 0 0 0

 

Stärken & Schwächen: 

Ja´Marr Chase wird mit großer Wahrscheinlichkeit der erste Wide Receiver sein, der Ende April vom Board geht. Chase ist ein physischer Wide Receiver mit sehr guten und sicheren Händen. Gleichzeitig spielt er oft größer als er wirklich ist (6-foot-1, 200 Pounds). Seine Produktion spricht für sich: In der National Championship-Saison 2019 dominierte Chase diverse College-Cornerbacks und fing 84 Bälle für 1780 Yards und 20 Touchdowns; die vergangene Saison setzte er dann aus. Seine Adjustments und seine Athletik sind gut. Vor allem bei Contested Catches (50-50-Bälle) sehe ich Chase besonders stark; auch seine Run-After-Catch-Ability gefällt mir. Des Weiteren ist Chase schwer zu tacklen; hier sorgte er für 22 verpasste Tackles. Ein weiterer Pluspunkt stellt Chases Variabilität dar; er kann sowohl inside als auch outside spielen und Pässe auf allen drei Leveln fangen. Sein Speed ist solide. Limiert sind Chases Fähigkeiten als Route Runner: Das LSU-Prospect hat seine zwei Routen, die er exzellent spielt und läuft: Slant und Go-Route. Dass sich Verteidigungen auf diese Routen einstellen werden, ist nicht unwahrscheinlich und konnte schon im College, beispielsweise in der Partie gegen Auburn, gesehen werden; eine Go-Route resultierte in einer Interception. Während er im College noch aufgrund seiner physischen Stärke Seperation kreieren konnte, bleibt abzuwarten, wie sich seine Fähigkeiten auf das (noch) körperbetontere NFL-Level transferieren. Es ist gut möglich, dass Chase sich noch mehr auf seine Route Running-Skills konzentrieren muss und sich nicht mehr (nur) auf seine physische Stärke verlassen kann. Auch sein Blocking muss er verbessern. 

 

 

Round Grade: 

1. Runde. 

 

Pro Comparison: 

Amari Cooper. 

 

Team-Fit: 

Miami Dolphins, Detroit Lions, Philadelphia Eagles, Cincinnati Bengals. 

 

 

2. DeVonta Smith University of Alabama 

Stats: 

 

 

REC YDS AVG TD LNG ATT YDS AVG TD LNG FUM LST
117 1,856 15.9 23 66 4 6 1.5 1 14 0 0
68 1,256 18.5 14 85 0 0 0.0 0 0 0 0
42 693 16.5 6 57 0 0 0.0 0 0 0 0
8 160 20.0 3 41 0 0 0.0 0 0 0 0


Stärken & Schwächen: 

DeVonta Smith ist der beste Route Runner in dieser Draft Class: Diese läuft er sehr präzise und so smooth; durch gute Cuts und starke Footwork sorgt Smith für Seperation. Bereits ab der Line of Scrimmage hat er aufgrund seines Releases und seiner Agilität die Fähigkeit, sich von seinem Gegenspieler zu separieren. Sein Route-Tree ist sehr vielfältig. Smith hat außerdem einen großen Catch Radius und fängt viele Bälle, die in seine Richtung geworfen wurden und lässt seinen Quarterback dementsprechend gut aussehen; sein Body Control ist stark. Der Heisman-Gewinner hat außerdem sichere Hände und ist ein echter Playmaker; 117 Catches, 1856 Yards und 23 Touchdowns sprechen eine deutliche Sprache. Ein großes Fragezeichen stellt seine körperliche Statur dar: Smith ist 1.85m groß und wiegt lediglich 79 Kilogramm. Dementsprechend sind seine Fähigkeiten bei Contested Catches und im Blocking in der NFL begrenzt. Einige Hits, die Smith einstecken musste, waren sehr hart; ein paar Kilogramm mehr würden ihm gut tun. Zwar ist seine körperliche Statur eine Schwäche, doch wird diese Smith nicht daran hindern, ein erfolgreicher NFL-Spieler zu werden; dafür ist Smith einfach viel zu gut. 

 

Round Grade: 

1. Runde. 

 

Pro Comparison: 

Antonio Brown. 

 

Team-Fit: 

Miami Dolphins, Philadelphia Eagles, Detroit Lions, New York Giants.

 

3. Jaylen Waddle University of Alabama

Stats: 

 

REC YDS AVG TD LNG ATT YDS AVG TD LNG FUM LST
28 591 21.1 4 90 3 12 4.0 0 11 0 0
33 560 17.0 6 58 1 5 5.0 0 5 0 0
45 848 18.8 7 94 0 0 0.0 0 0 0 0

 

Stärken & Schwächen: 

Jaylen Waddle ist ein extrem schneller Wide Receiver, der einen enormen Deep Threat darstellt. Waddle hat sichere Hände und gute Fähigkeiten bei Contested Catches. Außerdem spielt er sehr instinktiv und hat gute Yards-After-Catch-Fähigkeiten. Des Weiteren bringt das Alabama-Product gute Fähigkeiten als Returner mit; ob er diese in der NFL als potenzieller WR1 dann auch ausnutzen kann und darf, bleibt abzuwarten. Seine Vielfältigkeit, die sich vor allem in seiner Fähigkeit, inside und outside zu spielen,  widerspiegelt, stellt einen weiteren Pluspunkt dar. Waddle ist ein solider Route Runner; seine Out-Routes sind allerdings verbesserungsfähig: Diese läuft er oft zu rund. Des Weiteren hat Waddle teilweise Probleme gegen Press Coverage, was aus durchschnittlichem Foot- und Handwork resultiert. Seine Produktion macht mir unterdessen ein wenig Sorgen; für Alabama war Waddle in keinem der drei Jahre die produktivste Anspielstation. 

 

Round Grade: 

1. Runde. 


Pro Comparison: 

Tyler Lockett. 

 

Team-Fit: 

Miami Dolphins, Philadelphia Eagles, New York Giants. 

 

4. Rashod Bateman University of Minnesota 

Stats: 

 

REC YDS AVG TD LNG ATT YDS AVG TD LNG FUM LST
36 472 13.1 2 39 0 0 0.0 0 0 0 0
60 1,219 20.3 11 66 0 0 0.0 0 0 0 0
51 704 13.8 6 86 0 0 0.0 0 0 0 0

 

Stärken & Schwächen: 

Rashod Bateman ist ein sehr kompletter Wide Receiver, der vor allem durch seine 50-50-Fähigkeiten, diverse Highlight-Reel Catches und seine physische Spielweise auffällt und überzeugt. Bateman ist ein guter Route Runner: In diesen spielt er oft mit seiner Geschwindigkeit, setzt diese variabel ein und kreiert dadurch Seperation. Er kann sowohl inside als auch outside spielen und spiegelt für mich einen echten Playmaker wider. Sein Release an der Line of Scrimmage ist aufgrund von guter Footwork stark. Obwohl seine Catching-Form (fängt die Bälle vom Körper entfernt) vorbildlich ist und er gute Hände vorzuweisen hat, droppt Bateman einige, unnötige Bälle. Des Weiteren fehlt es Bateman an Elite Speed und an einer gewissen Explosivität; vor allem mangelt es dem Minnesota-Product an Richtungswechsel-Fähigkeiten im offenen Feld. Wenn man sich das Tape von Bateman anschaut, fällt einem auf, dass er teilweise mit sehr viel Kontakt spielt; in der NFL sehe ich hier die Gefahr für einige Flaggen. Es bleibt abzuwarten, wie Bateman als Run-Blocker agieren wird: In Minnesota wurde er hierfür selten benutzt; das Potenzial als guter Blocker hat er aber.  

 

Round Grade: 

1. Runde. 

 

Pro Comparison: 

Julio Jones. 

 

Team-Fit: 

Washington Football Team, Baltimore Ravens. 

 

5. Kadarius Toney University of Florida

Stats: 

 

REC YDS AVG TD LNG ATT YDS AVG TD LNG FUM LST
70 984 14.1 10 57 19 161 8.5 1 50 0 0
10 194 19.4 1 66 12 59 4.9 0 26 0 0
25 260 10.4 1 45 21 240 11.4 0 34 0 0
15 152 10.1 0 23 14 120 8.6 1 36 0 0

 

Stärken & Schwächen: 

Kadarius Toney ist ein spannender und ein sehr dynamischer Wide Receiver. Toney, der für die Florida Gators spielte, ist sehr schnell und besitzt eine gute Explosivität. Er hat gute Hände und ist  im vertikalen Passspiel eine echte Waffe. Seine Yards-After-Catch-Abilities und seine Richtungswechsel sind stark. Sein Antritt und seine Agilität gefallen mir. Des Weiteren ist Toney vielseitig einsetzbar: In Florida spielte er vor allem im Slot, aber auch als Runningback und als Gadget Player bei End Arounds und Jet Sweeps. Während Toney ein solider Route Runner ist, zeigt er vor allem bei Spot Routes einige Schwächen auf; diese läuft er teilweise zu kurz. Des Weiteren sind Toneys Fähigkeiten bei Contested Catches und seine Physis ein Fragezeichen; vor allem gegen Press Coverage wird Toney es schwer haben. Im Jahr 2018 wurde Toney für vier Spiele gesperrt und es gibt weitere Character Concerns. Neben diesen macht mir außerdem noch seine Verletzungshistorie Sorgen; Toney verletzte sich bereits am Schienbein und an der Schulter. In der NFL wird Toney vor allem im Slot aber für Aufsehen sorgen. 

 

Round Grade: 

2. Runde. 

 

Pro Comparison: 

Cole Beasley.

 

Team-Fit: 

Kansas City Chiefs, San Francisco 49ers, Baltimore Ravens. 

 

6. Elijah Moore University of Mississippi  

Stats: 

 

 

REC YDS AVG TD LNG ATT YDS AVG TD LNG FUM LST
86 1,193 13.9 8 91 14 64 4.6 0 13 0 0
67 850 12.7 6 55 4 -1 -0.3 0 3 0 0
36 398 11.1 2 50 3 8 2.7 0 6 0 0

 

Stärken & Schwächen: 

Elijah Moore ist ein guter Route Runner und am gefährlichsten, wenn er den Ball in seinen Händen hat. Seine Yards-After-Catch-Abilities sind gut. Durch einen guten Release, eine starke "Start und Stopp-Fähigkeit" und schnelle Richtungswechsel erlangt Moore oft Seperation. Sein Route-Tree ist ausgeprägt. Vor allem gegen Zone Coverages hat mir Moore gut gefallen; hier findet er oft die Löcher und ist anspielbereit. Moore ist vielseitig einsetzbar und spielte bei Ole Miss sowohl inside als auch outside und wurde auch für End Arounds und Jet Sweeps eingesetzt; sein größtes Potenzial ist aber der Slot. Seine Hände sind sehr sicher. Ein Fragezeichen stellt Moores körperliche Statur dar, denn er ist undersized (1.73m, 84kg). Dementsprechend sehe ich seine Fähigkeiten bei Contested Catches/ 50-50-Balls limitiert. Sein Blocking ist ebenfalls noch verbesserungsfähig; während seine Technik und sein Wille hier solide sind, schafft er es nicht, viele Blocks lange (genug) zu halten. Schwer einzuschätzen sind Moores Fähigkeiten gegen Press-Man-Coverages, da er selten Snaps gegen diese gesehen hat. 

 

Round Grade: 

2. Runde. 

 

Pro-Comparison: 

Randall Cobb.

 

Team-Fit: 

Kansas City Chiefs, San Francisco 49ers, Green Bay Packers.

 

7. Terrace Marshall Jr. LSU 

Stats: 

 

REC YDS AVG TD LNG ATT YDS AVG TD LNG FUM LST
48 731 15.2 10 75 0 0 0.0 0 0 0 0
46 671 14.6 13 41 0 0 0.0 0 0 0 0
12 192 16.0 0 52 0 0 0.0 0 0 0 0

 

Stärken & Schwächen: 

Terrace Marshall Jr. ist ein physischer und großer Wide Receiver, der sehr komplett ist. Aufgrund seiner guten Footwork besiegt Marshall Jr. seinen Gegenspieler oft schon an der Line of Scrimmage. Für seine Größe (1.91m, 91kg) ist er sehr athletisch und explosiv; nach dem Catch ist er schwer zu stoppen. Besonders gut gefällt mir Marshall Jr. bei High Pässen (hier nutzt er seine Größe aus), Contested Catches/ 50-50-Bällen und gegen Press Coverage. Des Weiteren ist das LSU-Product sehr vielseitig einsetzbar; während er 2019 vorwiegend outside spielte, agierte er 2020 vor allem im Slot. Seine Konzentration muss er verbessern; durch mangelnde Konzentration ließ der National Champ von 2020 einige Bälle fallen. Des Weiteren fiel Marshall Jr. sowohl in der High School als auch im College schon verletzungsbedingt aus. In einer so tiefen Draft-Class wie dieser hat Marshall Jr. außerdem das Problem, dass er keine Eigenschaft hat, die überragend ist.


Round Grade: 

2. Runde.

 

Pro-Comparison: 

Michael Thomas.

 

Team-Fit: 

Baltimore Ravens, Green Bay Packers, Cincinnati Bengals. 

 

 

8. Tutu Atwell University of Louisville 

Stats: 

 

REC YDS AVG TD LNG ATT YDS AVG TD LNG FUM LST
46 625 13.6 7 66 2 -2 -1.0 1 2 0 0
70 1,276 18.2 12 90 8 29 3.6 0 11 0 0
24 406 16.9 2 53 1 -5 -5.0 0 0 0 0

 

Stärken & Schwächen: 

Tutu Atwell hat für mich das Zeug zu dem besten Slot-Wide Receiver dieser Draft-Class zu avancieren. Atwell ist schnell, hat einen guten Release und eine starke Explosivität. Gleichzeitig ist Atwell vielseitig einsetzbar und spielte für Louisville viele Rollen; sowohl im Slot als auch bei End Arounds und Jet Sweeps sowie im Return Game hatte Atwell Impact. Gleichzeitig kann er auch als Receiving Back bei Third-Down-Situationen agieren. Er ist sehr agil, im offenen Feld sehr schwer zu stoppen und bringt Big-Play-Ability mit. Des Weiteren ist er ein Deep Threat und hat gute Ball-Tracking-Skills. Neben seiner Größe (1.75, 69kg) weisen vor allem seine Hände und seine Konzentration einige Fragezeichen auf; die Drops muss er in der NFL abstellen. Bei einigen Routes hatte Atwell Probleme sich gegen die Verteidiger durchzusetzen; durch Kontakt verliert Atwell teilweise seine Balance. Aufgrund seiner Vielfältigkeit, seiner Schnelligkeit und seiner Explosivität, dürfte Atwell dennoch am zweiten Tag vom Board gehen und ein NFL-Team im Slot bereichern. 

 

Round Grade: 

2.-3. Runde. 

 

Pro-Comparison: 

Darnell Mooney. 

 

Team-Fit: 

Tampa Bay Buccaneers, Miami Dolphins. 

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