"Themen-Tuesday": Meine persönlichen Season-Awards


Am "Themen-Tuesday" diskutiere ich aktuelle Themen rund um American Football. In der heutigen Ausgabe verteile ich meine persönlichen Season-Awards und verrate euch, wer mein persönlicher MVP ist und welches Spiel ich noch lange in Erinnerung behalten werde.

 

MVP: Aaron Rodgers, Quarterback Green Bay Packers:

 

Alles andere wäre eine große Überraschung: Aaron Rodgers wird zum dritten Mal nach 2011 und 2014 der MVP werden. 4299 Yards, 48 Touchdowns, eine Completion Percentage von 70,7% und nur fünf Interceptions; die Zahlen sprechen für sich. Die Liga führt er, wenig überraschend, in den Kategorien Passer Rating, Passing Touchdowns, Completion Percentage und Interception Percentage (0.95) an. Im stolzen Alter von 37 Jahren spielte Rodgers eine seiner besten Saisons und sorgte dafür, dass seine Packers ihre Playoff-Spiele im heimischen Lambeau Field austragen durften. Sein größter Konkurrent um den MVP-Titel ist Patrick Mahomes, der Quarterback der Kansas City Chiefs. Dieser warf für 4740 Yards und konnte Rodgers in dieser Kategorie sogar toppen. Allerdings warf er "nur" 38 Touchdown-Pässe und leistete sich sechs Interceptions. Vor der Saison war zu erwarten, dass Mahomes wieder eine starke Saison spielen würde; von Rodgers nicht unbedingt. Im vergangenen Draft sicherten sich die Packers in der ersten Runde Quarterback Jordan Love, um auf die Zeit nach Rodgers vorbereitet zu sein. Die Saison hat gezeigt, dass Rodgers das wohl persönlich genommen hat. 

 

OPOY: Derrick Henry, Runningback Tennessee Titans: 

 

Derrick Henry konnte sich auch dieses Jahr wieder zum König krönen und sicherte sich das zweite Jahr in Folge den Rushing-Titel. Neben 2027 Yards und 17 Touchdowns sorgte King-Henry auch für einige, unvergessliche Momente: Egal ob Bills-Cornerback Josh Norman oder Lions-Cornerback Alex Myres; vor dem Stiffarm war niemand sicher. Als erst achter Runningback knackte der Titans-Runningback die magische Grenze von 2000 Rush Yards.  

 

DPOY: Xavien Howard, Cornerback Miami Dolphins:  

 

Die Miami Dolphins haben den Turnaround geschafft und die Playoffs erst durch eine Niederlage gegen die Buffalo Bills am letzten Spieltag knapp verpasst. Vor allem die Defense der Dolphins wusste zu überzeugen und spielte ein starke Saison. Nach Stephon Gilmore im Vorjahr, geht der DPOY-Award auch in diesem Jahr an einen Cornerback. Nach einer schweren Knieverletzung kehrte Howard diese Saison stärker zurück und zeigte eindrucksvoll, warum die Dolphins ihn zum bestbezahltesten Cornerback der Liga machten. Neben starken 20 Pass Deflections sorgte das Baylor-Product für unglaubliche zehn Interceptions. Ligabestwert und der erste Cornerback seit Antonio Cromartie im Jahr 2017 mit mindestens zehn Interceptions! Bis 2024 hat er bei den Dolphins noch Vertrag; die nächsten Jahre dürften die Quarterbacks also keinen Spaß haben, gegen die Dolphins zu spielen. 

 

OROY: Justin Herbert, Quarterback Los Angeles Chargers:

 

Nachdem sich Tyrod Taylor am zweiten Spieltag verletzte, führte Justin Herbert die Chargers auf das Feld. Zwar erholte sich Taylor, aber der ehemalige Quarterback der Oregon Ducks war nicht mehr aus der Offensive wegzudenken. Seine starke Rookie-Saison beendete Herbert mit 4336 Yards, 31 Touchdowns und zehn Interceptions. Durch seine starken Leistungen brach Herbert diverse Rookie-Rekorde: Herbert hält von nun an die Rekorde für die meisten Passing Touchdowns, die meisten Total Touchdowns, die meisten Completions, die meisten 300-Yard-Spiele und die meisten Spiele mit mehreren Passing Touchdowns. Die Chargers haben mit Justin Herbert einen echten Volltreffer gelandet. 

 

DROY: Chase Young, Defensive End Washington Football Team: 

 

Die Erwartungen waren hoch, die Erwartungen wurden erfüllt. Chase Young beendete seine Rookie-Saison mit 44 Tackles, 7.5 Sacks, 10 Tackles for Loss, 12 Quarterback Hits, vier forcierte Fumbles und drei Fumble Recoveries. Gegen die San Francisco 49ers konnte Young seinen ersten Touchdown erzielen und war damit maßgeblich am 23:15 Sieg beteiligt. Auch Carolina Panthers Safety Jeremy Chinn und Baltimore Ravens Linebacker Patrick Queen spielten eine starke Rookie-Saison, kommen aber an Youngs Leistungen und seine Playmaking-Ability nicht ganz ran. 

 

Comeback Player of the Year: Alex Smith, Quarterback Washington Football Team:  

 

Den 18. November 2018 wird Alex Smith wohl nie wieder vergessen. Im Spiel gegen die Houston Texans verletzte sich der Quarterback schwer und zog sich einen Schien- und Wadenbeinbruch zu. 17 Operationen mussten nach der schweren Verletzung vorgenommen werden; hier traten Komplikationen auf, wodurch sogar eine Amputation im Raum stand und Smiths Leben in Gefahr war. An eine Footballkarriere war nicht mehr zu denken. Doch Alex Smith hat es geschafft. Vor der Saison erhielt von den Ärzten grünes Licht und stand im 53-Mann-Kader Washingtons. Im Laufe der Saison übernahm er dann tatsächlich die Starting Position und führte das Football Team in die Playoffs. Von den sechs Spielen als Starter konnte Smith fünf  gewinnen. Eine wunderschöne Geschichte! 

 

Coach of the Year: Kevin Stefanski, Cleveland Browns:  

 

Die Cleveland Browns konnten in der vergangenen Saison das erste Mal seit achtzehn Jahren in die Playoffs einziehen. In seiner ersten Saison als Head Coach konnte Kevin Stefanski elf Siege einfahren und sorgte für die erste Winning-Season der Browns seit 2007. Neben einem starken Laufspiel sorgte Stefanski auch dafür, dass Baker Mayfield seine Stärken ausspielen konnte. Unter Druck leistet sich dieser einige Fehler, weshalb Stefanski und das Front Office der Browns bemüht waren, die Offensive Line zu verstärken und zu verbessern. Hat Mayfield in der Pocket aber Zeit, weiß er zu überzeugen. Aus einer bemitleidenswerten Franchise hat Stefanski in seinem ersten Jahr als Head Coach ein Gewinnerteam geformt und man darf gespannt sein, wie weit es die Cleveland Browns in der kommenden Saison bringen werden. 

 

Game of the Year: Week 14, Cleveland Browns at Baltimore Ravens:

 

Wir werden wohl nie erfahren, was Quarterback Lamar Jackson während des Spiels in der Kabine suchte; das Week 14-Matchup zwischen den Cleveland Browns und den Baltimore Ravens wird uns allerdings auch dadurch lange in Erinnerung bleiben. 89 Punkte, Führungswechsel, Justin Tuckers entscheidendes Field Goal und der verzweifelte Lateral-Versuch der Cleveland Browns, welcher in einem Safety der Ravens endete und einige Wettscheine zerstörte; den 47:42-Erfolg der Baltimore Ravens werden wir so schnell nicht vergessen. 

 

Play of the Year: Week 9, Buffalo Bills at Arizona Cardinals, Hail Murray:

 

Es waren noch elf Sekunden auf der Uhr, als Kyler Murray, Quarterback der Arizona Cardinals sein Glück versuchte und den Ball 43 Yards tief in die Endzone feuerte. In dieser konnte sich Star-Wide Receiver DeAndre Hopkins gegen drei Bills-Verteidiger durchsetzen und den Ball tatsächlich fangen. Die Hail Mary, die später zur Hail Murray umbenannt wurde, bescherte den Cardinals einen 32-30 Comeback-Erfolg und meinem Fantasy Team einen wichtigen Sieg im Kampf um die Playoffs. Danke für diesen Moment! 

 

"WTH-Moment of the Year": Week 7, New York Giants at Philadelphia Eagles, Daniel Jones: 

 

An einen Moment werden wir uns, in der sonst so enttäuschenden Giants-Saison, erinnern. Beim Stand von 10-7 im dritten Quarter, täuschte Quarterback Daniel Jones ein Handoff an, welches die Defensive der Eagles auf dem falschen Fuß erwischte. Von der eigenen 12-Yard-Linie machte sich Jones auf den Weg und schien den Touchdown sicher erzielen zu können. Doch dann passierte das Unglaubliche: Jones, der während seines Laufes eine Spitzengeschwindigkeit von fast 34 km/h erreichen konnte, fing kurz vor der Endzone an zu stolpern und schaffte es so, keinen Touchdown zu erzielen. Zahlreiche Memes später sichert sich Daniel Jones heute meinen "WTH-Moment of the Year-Award". Herzlichen Glückwunsch! 

 

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