Tristen Hoge: "Die nächsten zwei, drei Monate konzentriere ich mich nur auf Football."


In unserem neuesten Player-Interview steht uns NFL Draft Prospect Tristen Hoge von BYU Rede und Antwort. Der Right Guard erzählt von seiner erfolgreichen High School-Karriere, wieso ihm selbst zwei Jahre im Scout-Team weitergeholfen haben und in welcher NFL-Offensive er sich selber sieht. 

 

USD: Tristen, fangen wir mit deiner Zeit an der High School an. Du warst ein Star, warst ein 4-Star-Recruit und warst im First Team All-American. Setzen solche Rankings den Recruit unter Druck oder macht es einen nur Stolz? 

Hoge: Sowohl als auch. Ich wollte aber nie, dass das eine das andere übersteigt und es meine Leistung beeinflusst.

 

USD: Als ein First Team All-American hattest du Offers im ganzen Land, wie von Penn State, Oregon, Florida State oder Michigan State. Am Ende hast du dich für Notre Dame entschieden. Was sprach für die "Fighting Irish"? 

Hoge: Neben der Möglichkeit Football zu spielen, wollte ich vor allem eine sehr gute Bildung genießen. Notre Dame ist in beiden Bereichen sehr gut aufgestellt, weshalb ich mich letztlich für Notre Dame entschieden habe. 

 

USD: Während deiner Freshman-Saison warst du nur im Scout-Team aktiv und hast keine Spielzeit bekommen. Wie war diese Erfahrung für dich und hat die Zeit dich trotzdem nach vorne gebracht? 

Hoge: Das Scout-Team hat mir extrem geholfen, um erst einmal richtig auf dem College anzukommen. Das "collegiate level of speed of play" ist was ganz anderes, da musste man sich erst einmal dran gewöhnen. Natürlich hat man Hoffnungen, auch als Freshman zu starten, aber in meinem Fall hatte das Scout-Team einen unglaublichen, positiven Impact. 

 

USD: Notre Dame hatte eine sehr starke O-Line und du hattest mit einigen Seniors starke Konkurrenz. Trotzdem hast du als Sophomore in sechs Spielen einige Snaps bekommen. Nichtsdestotrotz hast du dich entschieden, nach der Sophomore-Saison in das Transfer Portal zu gehen. Warum das und warum hast du dich dann für BYU entschieden? 

Hoge: BYU ist, wie Notre Dame auch, eine Universität, in welcher man sehr gute Bildung erfährt. Außerdem hatte ich bereits einige Kontakte innerhalb der Schule. 

 

USD: Aufgrund von NCAA-Regeln durftest du in deiner ersten BYU-Saison, sprich 2017, nicht spielen. Wie hast du dich fit gehalten? 

Hoge: In diesem Jahr habe ich wieder im Scout-Team gespielt. 

 

USD: Sollte die NCAA diese Regel ändern? 

Hoge: Die Diskussion ist echt geladen. Meiner Meinung nach würde ein Spieler aber, wenn man die Regel abschaffen würde, dauerhaft ins Transfer Portal gehen und das wäre nicht fair. Vielleicht könnte man einen Wechsel ohne Strafe erlauben. 

 

USD: Nach dem Jahr Pause warst du bei BYU direkt Starter. Du spielst Right Guard, könntest aber auch als Center agieren. Unter uns - auf welcher Position spielst du persönlich lieber und was könntest du noch verbessern? 

Hoge: Persönlich spiele ich lieber als Guard. Ich denke ich könnte noch etwas an meiner Reaktion arbeiten; hier kann man sich immer verbessern. 

 

USD: In der abgelaufenen Saison lief es für BYU, mit einem Overall-Record von 11-1, besonders gut. Was waren die Stärken des Teams? 

Hoge: Das Team war schlauer im Bezug auf Football als die Jahre davor. Vielleicht hat die Zeit in Quarantäne dafür gesorgt, dass sich jeder noch mehr mit dem Playbook beschäftigt hat und wusste, was von ihm erwartet wird. Insgesamt hat die Teamchemie gestimmt und wir haben es geschafft, unseren Job regelmäßig abzurufen. 

 

USD: Nach der Saison hast du dann entschieden, dich für den NFL-Draft anzumelden. Stellen wir uns vor, dass ich ein GM wäre - warum sollte ich dich draften und was würde mein Team von dir als Spieler erwarten können? 

Hoge: Egal auf welcher Position; ich probiere immer das Team an die erste Stelle zu stellen und gebe alles um als Team erfolgreich zu sein. Ein GM jedes Teams bekommt von mir "total effort", ein gutes Investment und Leadership, was für mich besonders wichtig ist. 

 

USD: Hast du dir Ziele für den Combine und den Draft gesetzt? 

Hoge: Ich bin ein Opportunist und nehme das an, was im Draft passieren wird. Zurzeit bereite ich mich auf den Combine vor und hoffe natürlich, bestmöglich zu performen. 

 

USD: Wie sieht diese Vorbereitung genau aus? 

Hoge: Die nächsten zwei, drei Monate konzentriere ich mich nur auf Football. Für die Zeit bin ich in Florida und bereite mich dort in einer Facility auf den Combine und die NFL vor.

 

USD: Quarterback Zach Wilson, einer der Top-Prospects im Draft und dein Teamkollege bei BYU, hat in einem Interview erzählt, dass er sich vom Playing Style her am ehesten bei den San Francisco 49ers sehen würde. Wie sieht das bei dir aus? 

Hoge: Da stimme ich Zach zu, da sehe ich mich auch am ehesten. Oder eine andere Offense, die ein ähnliches System spielt, denn dieses ähnelt dem von BYU. Allerdings ist es mir aber egal; ich werde in jede Offense passen, in der ich gebraucht werde. 

 

USD: Eine persönliche Frage: Du hast dich mit Corona infiziert. Spürst du zurzeit noch Folgen deiner Infizierung? 

Hoge: Nein, ich spüre keine Auswirkungen mehr. 

 

USD: Sehr gut. Last but not least: Hast du einen Lieblingsspieler und/ oder ein Lieblingsteam? Ich könnte mir ja die Steelers vorstellen, da du der Neffe vom ehemaligen Steelers RB Merril Hoge bist. Liege ich da richtig? 

Hoge: Ja, ich bin ein Steelers-Fan. Meine Lieblingsspieler sind Quentin Nelson und Zach Martin. Witzigerweise auch zwei ehemalige O-Liner von Notre Dame aber vor allem auch zwei der besten Spieler auf ihrer Position. 

 

USD: Vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg für deine NFL-Karriere.